Besonders für Onlineshop-Betreiber ist es wichtig, ihre Produkte visuell optimal zu präsentieren. Daher nutzen viele Verkäufer unter anderem Social-Media-Kanäle wie Instagram, Facebook und Co., um schnell auf neue Shirts, Designs oder andere Printprodukte aufmerksam zu machen. Eigentlich ja ganz einfach: das entsprechende Produktbild hochladen, Posting erstellen und fertig!
Aber oftmals steckt eine Menge Arbeit dahinter, das richtige Produktfoto oder Mockup zu kreieren. Schließlich soll es potenziellen Kunden hilfreiche Informationen über das Produkt liefern und zusätzlich optisch was hermachen. Zum Glück gibt es für den einen oder anderen ungeduldigeren Menschen geniale Alternativen, um bei der Erstellung etwas Zeit und Aufwand zu sparen.
Mit den richtigen Produktbildern und Mockups wertest du deine Produkte auf, machst sie deinen Kunden schmackhaft und steigerst damit effektiv deine Verkaufszahlen. Im ersten Teil unserer kleinen Produktfoto/Mockup-Serie erfährst du alles rund ums Thema Mockups – was für Vorteile sie bieten und welche Gestaltungsmöglichkeiten dir zur Verfügung stehen. Daneben zeigen wir dir, welches Basis-Setup du für die Erstellung von Produktfotos benötigst.
Mockups
Was sind Mockups überhaupt?
Als Mockup bezeichnet man einen digitalen Entwurf bzw. ein computergeneriertes Bild, welches das Aussehen eines zukünftigen Designs visualisiert (das Wort Mockup kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Modell, Simulation, Nachbildung). Erstellt werden diese Bilder meistens in einem 3D-Programm. Es gibt allerdings auch andere Möglichkeiten, wie diese erstellt werden. Aber dazu später mehr.
Mockups werden in vielen Bereichen genutzt, wie z. B. in der Architektur, Film-Branche, Mode- und Automobil-Branche. Bei letzterer werden so unter anderem neue Design-Konzepte und Prototypen visuell dargestellt. Im Textildruck-Bereich liegt der Fokus auf den neusten Print-Produkten und Textil-Designs. Mockups sind ein einfaches Mittel, um deine Shirt-Designs professionell wirken zu lassen. Eine ansprechende Optik ist das Zünglein an der Waage bei der Kaufentscheidung und kann Interessenten schnell zu Käufern machen.
Gestalte Mockups via Bildbearbeitung
Wenn du die nötigen Fachkenntnisse besitzt, kannst du deine eigenen Mockups kreieren. Einige Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop besitzen sogar Grundfunktionen im 3D-Bereich, mit denen sich schon einiges erreichen lässt. Aber keine Sorge, du bist nicht zwangsweise an 3D-Funktionen gebunden. Denn Mockups lassen sich auch auf andere Weise in einem herkömmlichen Bildbearbeitungsprogramm erstellen. In Fachkreisen wird sowas als Fotomontage bezeichnet. Hierbei werden verschiedene Bildelemente zu einem Bild zusammengesetzt. Im Optimalfall fotografierst du die einzelnen Bildelemente selbst und stellst sie anschließend, im entsprechenden Programm, zu einer Komposition zusammen.
Greife auf Bilddatenbanken zurück
Bezüglich Bildressourcen kannst du aber auch auf Bilddatenbanken wie unsplash.com oder pexels.com zurückgreifen. Diese Bilder sind „free to use“ und erfordern keine weiteren Lizenzen. Bildmaterial von Google oder anderen Suchmaschinen solltest du grundsätzlich nicht verwenden. Es sei denn, du erwirbst die entsprechenden Bildlizenzen bei den jeweiligen Urhebern.
Natürlich musst du darauf achten, dass Proportionen und Lichtverhältnisse miteinander harmonieren, damit das Endergebnis realistisch wirkt. Der Vorteil hierbei ist, dass du eine Template-Datei anlegen und die verschiedenen Elemente willkürlich und nach belieben austauschen kannst. So ist es möglich, aus einer Template-Datei immer wieder neue Mockups zu erzeugen.
Erzeuge Mockups mit Onlinetools
Alternativ kannst du auch auf Onlinetools zurückgreifen. Im Internet findest du viele Seiten, die dir eine große Auswahl an Mockup-Templates zur Verfügung stellen, die du über einen Editor individuell bearbeiten kannst. Anschließend kannst du das erstellte Mockup herunterladen und für deine Zwecke verwenden. Der klare Vorteil hierbei ist die Zeitersparnis.
Allerdings erfordert die Nutzung der Tools im Regelfall ein monatliches, bezahltes Abo, dass jedoch zu jeder Zeit wieder gekündigt werden kann. Jahresbeiträge sind auch möglich. Im Durchschnitt zahlt man für monatliche Beiträge zwischen 10 und 15 €. Das kommt aber auf den jeweiligen Anbieter an. Wir zeigen dir die drei populärsten Onlinetools – was sie können und wie sie preislich abschneiden!
Placeit
Placeit ist mit einem sehr breiten Sortiment an Templates ausgestattet. Von Textil-Mockups, bis hin zu Device-Mockups ist für fast alles das Richtige dabei. Zudem gibt es viele Unterkategorien und die Suchmaschine beinhaltet viele Schlagwörter, was den Suchprozess deutlich vereinfacht. Die Template-Datenbank wird außerdem stetig aktualisiert und User können Bemerkungen bezüglich nicht gefundener Mockups hinterlassen.
Allerdings lassen hier die Bearbeitungsfunktionen des Editors etwas zu wünschen übrig. An einigen Stellen wirkt es teilweise spartanisch und auch die Funktionen selbst könnten noch mehr Tiefe bieten. Was das Ganze aber nicht zu einem vollkommen schlechten Editor macht. Das Handling hingegen ist sehr einfach und man weiß auf den ersten Blick meistens, was zu tun ist. Mit 14,95 $ (12,76 €) Monatsbeitrag ist Placeit im guten Bereich. Man bekommt für sein Geld eine Menge Templates geboten und es gibt natürlich kein Limit an Downloads. Gerade für jemanden, der viele Posts erstellt, ist dieses Tool zu empfehlen.
Artboard Studio
Dieses Tool bietet im Gegensatz zu Placeit einen sehr ausgereiften Editor. Für Laien wirkt es anfänglich ein wenig komplex und man kommt nicht drum rum, sich etwas in die Materie reinzuarbeiten, aber dies geschieht sehr schnell und letztendlich macht es wirklich Spaß. Das Interfacedesign ist stark dem von Photoshop nachempfunden, was PS-User bestimmt freuen wird. Auch die Funktionen sind sehr ähnlich aufgebaut und es wird in Ebenen Struktur gearbeitet. Es ist sogar möglich, seine eigenen Designelemente hochzuladen und im Template zu verarbeiten.
Leider lässt die Datenbank an diesem Punkt etwas nach. Die Auswahl gegenüber der von Placeit ist weitaus geringer. Jedoch gleicht der Editor, mit seinen detaillierten Funktionen, diesen Nachteil wieder aus. Mit 15 $ (12,80 €) Monatsbeitrag ist es nur geringfügig teurer als Placeit und es gibt ebenfalls keine Downloadeinschränkung. Für Leute, die etwas mehr Zeit in Bearbeitung und Individualität investieren, ist dieses Tool genau das Richtige.
Smartmockups
Smartmockups ist ähnlich wie Placeit aufgebaut, was die Datenbank und den Editor betrifft. Die Bearbeitungsfunktionen bieten auch in etwa den gleichen Umfang. Hier wirken die Unterkategorien allerdings etwas übersichtlicher und die Suche gestaltet sich dadurch flüssiger. Teilweise wirkt die Aufmachung der Mockups auch hochwertiger.
Mit 9 € monatlichem Beitrag, ist es preislich gesehen der Spitzenreiter in unserer Liste. Wer ähnliche Ansprüche wie zu Placeit hegt, ist hier gut aufgehoben und kommt noch ein Stückchen billiger weg.
Basis-Setup für Produktfotos
Im Gegensatz zu Mockups stehen Produktfotos, welche im Regelfall mit einer Spiegelreflex-Kamera oder einer Handy-Cam manuell fotografiert werden. Wie sich schon erahnen lässt, gestaltet sich dieser Punkt etwas aufwändiger, da man auf externes Equipment wie z. B. Kamera, Fotobox oder das eigene Studio angewiesen ist. Aber beginnen wir mit den Basis-Voraussetzungen.
Das passende Kamera-Equipment
Spiegelreflex oder Smartphone?
Hier kommt es auf die richtige Kamera an. Um die Sache professionell anzugehen, benötigst du als Erstes eine Spiegelreflex-Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv. Ein Objektiv mit Festbrennweite ist aber genauso effektiv. Falls dir aber keine Kamera zur Verfügung steht, kannst du notfalls auch die Kamera deines Smartphones verwenden. Die Technologie der Smartphone-Kameras ist mittlerweile so weit, dass sich sogar RAW-Abzüge des Fotos erstellen lassen.
Jedoch würde ein Fotograf eine Kamera niemals komplett gegen ein Smartphone eintauschen. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es immer noch Aspekte gibt, die eine Smartphone-Kamera nicht erfüllen kann – zumindest noch nicht. Für unsere Zwecke können Smartphone-Fotos ausreichen. Alternativ gibt es noch die Möglichkeit, sich eine Kamera bzw. ein Objektiv zu leihen. Es gibt einige Firmen, die sich auf das Verleihen von Fotoequipment spezialisiert haben.
Stativ, Beleuchtung & Hintergrund
Das dazugehörige Stativ ist genauso wichtig, damit die Kamera einen sicheren Standpunkt hat und Bild-Wackler reduziert werden. Die meisten neueren Kameramodelle besitzen einen Bildstabilisator, der das Ganze zusätzlich noch minimiert. Übrigens gibt es für Smartphones auch passende Stative.
Beim Studioshooting darf die Beleuchtung in Form von Softboxen oder Scheinwerfern auf keinen Fall fehlen. Alternativ kannst du dir auch eine Fotobox für Produktfotografie besorgen. Diese Boxen bestehen aus einem speziellen Stoff, der über ein Metallgestänge gespannt wird. Der Aufbau erinnert entfernt an die Konstruktion eines Zeltes. Im Inneren gibt es eine weiße Beschichtung oder eine Folie, die eingespannt wird und dient als Background. Einige Modelle besitzen sogar integrierte LED-Beleuchtung und machen Scheinwerfer teilweise überflüssig. Jedoch ist es immer von Vorteil, einige externe Beleuchtungsmittel in Reserve zu haben. Im Großen und Ganzen kann man es als mobiles Fotostudio betrachten. Das Produkt wird dann einfach in der Box platziert.
Falls die Fotobox keine Option für dich ist, solltest du dir auf jeden Fall einen Studiohintergrund organisieren, vor dem das Produkt fotografiert wird. Diese bestehen meistens aus einer Art dickem Papier, das auf eine Rolle gewickelt ist. Mit der richtigen Befestigung kannst du es dann einfach vor Gebrauch abrollen. Alternativ greifen auch einige auf gespannte Leinen oder Projektionsleinwände zurück. Auch hier gibt es wieder die Möglichkeit, das komplette Equipment bei diversen Anbietern zu leihen.
Bildbearbeitungsprogramme
Die Bildbearbeitungssoftware spielt in der Produktfotografie eine große Rolle und gibt euren Fotos den Feinschliff. Allerdings sind Photoshop und andere Adobe-Produkte kostenpflichtig und nicht jeder kann sie sich leisten oder möchte das Geld dafür investieren.
Aber es existiert eine kostenlose Photoshop CS2 Version zum Download. Diese Version ist etwas veraltet und kann keine neuen Plugins verarbeiten aber die vorhandenen Funktionen reichen vollkommen aus. Gerade für jemanden, der kaum Erfahrung im Gebrauch mit Bildbearbeitungsprogrammen hat, ist dies ein guter Einstieg.
Zudem gibt es aber noch andere kostengünstige und sogar kostenlose Alternativen, um trotzdem ein professionelles Ergebnis zu erzielen. Einige gerissene Profis schaffen es sogar, komplexe Bildmontagen mit dem Standardprogramm „Paint“ (Windows) zu erstellen. Unten haben wir dir ein paar Alternativ-Programme aufgelistet und den dazugehörigen Download über chip.de:
Nun weißt du, wie du deine eigenen Mockups gestalten kannst und welches Basis-Setup du für Produktfotos benötigst. Im zweiten Teil erfährst du, mit welchen Mitteln du die perfekten Produktfotos erstellst – ob mit einfachen Flatshots, unsichtbaren Modepuppen oder professionellen Model-Shots.